About the album
"Dieter Glawischnig, born in Graz in 1938, is still alive (March 2015)", according to the short biography that he wrote himself. It should be added that this Austrian musician, composer, educator and musicologist is successful in all four fields. He was already a pianist as a child, a trumpet player as a teenager in addition, band co-founder for the first time at the age of 26 and back on the piano in the meantime. His groups were called Neighbours, with whom he recorded with Anthony Braxton, Fred Anderson and Albert Mangelsdorff, among others, and much later Cercle, including with Tony Oxley. He had already advanced then from repetiteur at the Graz Opera Hall to conductor of the jazz department at the music college there and even brought jazz to the "Music and Theater College" in Hamburg. He was the conductor of the NDR Big Band in the Hanseatic city for 28 years starting from 1980. The holder of the "Austrian Cross of Honor for Science and Art, 1st Class" has composed numerous "great compositions in the tradition of committed music, which uses jazz as powerful transport means for the texts", e.g., with the poet Ernst Jandl "Laut und Luise" and "Jedes Ich Nackt", but also "Grimm’s Märchen nach Janosch" or "Die dunkle Seite des Würfels" based as texts by Gunter Falk. Productions with Chet Baker, Albert Mangelsdorff, Abdullah Ibrahim, Martial Solal and Nils Wogram round out the work of this European jazz legend. Dieter Glawischnig can be heard live in a trio with his son Hans on bass and Manfred Schoof on trumpet and flugelhorn on this CD.
Unter Jazzfreunden kann man herrlich darüber streiten, ob „Europäischer Jazz“ ein nützlicher Gegenentwurf zur amerikanischen Tradition ist, eine originelle Ergänzung dazu oder „auf dem Markt weniger wert als amerikanischer“, wie es in einem Wikipedia-Forum nachzulesen ist. Außer Zweifel steht allerdings, dass es auch diesseits des Atlantiks begnadete Musiker gab und gibt, die den Jazz seit Jahrzehnten geprägt und geformt haben. Dabei haben sie ganz eigene Spielweisen entwickelt, indem sie europäische Musiktraditionen mit den amerikanischen Einflüssen zusammenbrachten. Diesen Pionieren des europäischen Jazz eine Bühne zu geben, das war die Idee zur Artikelserie „European Jazz Legends“, die im Magazin Jazz thing in seiner 100. Ausgabe im September 2013 startete – und die inzwischen auf mittlerweile 10 Folgen zurückblickt. Aus der symbolischen Bühne ist nun eine tatsächliche geworden – und sie steht in Gütersloh, mitten in Europa. Begleitend zu jeder Ausgabe des fünfmal jährlich erscheinenden Heftes findet in Kooperation mit unserem Label Intuition, der Stadt Gütersloh und WDR 3 ein eigens für diesen Anlass konzipiertes Konzert mit einem aktuellen Protagonisten der Serie statt, moderiert von Götz Bühler. Das Konzert inklusive Gesprächsrunde mit Götz Bühler wird aufgenommen und von WDR 3 zeitversetzt gesendet; die musikalischen Highlights des Konzertes werden auf einer CD veröffentlicht.
Für jedes Jahr sind also künftig fünf Konzerte und fünf CDs zur Serie „European Jazz Legends“ geplant, am Ende wird ein Buch entstehen, für das die Artikel aus dem Magazin überarbeitet und ergänzt werden, u.a. um Eindrücke aus den Konzerten und Gesprächsrunden.
Die CD von Dieter Glawischnig ist die erste Veröffentlichung der „European Jazz Legends“-Reihe. Wir von Intuition sind stolz darauf, unseren Beitrag leisten zu können und danken allen Partnern und insbesondere den Musikern – und hoffen, dass sie den Hörern, die nicht live dabei sein konnten, Freude bereitet. Und denen, die im Publikum saßen, eine schöne Erinnerung darstellt.
Dieter Glawischnig, geb. 1938 in Graz, lebt noch (März 2015), lautet die selbst verfasste Kurzbio I. Dem sollte man hinzufügen, dass dieser österreichische Musiker, Komponist, Pädagoge und Musikwissenschaftler in allen vier Eigenschaften erfolgreich ist. Schon als Kind war er Pianist, als Teenager außerdem Trompeter, im Alter von 26 zum ersten Mal Bandmitgründer, inzwischen wieder am Klavier. Seine Gruppen hießen Neighbours, mit denen er u.a. mit Anthony Braxton, Fred Anderson oder Albert Mangelsdorff aufnahm, viel später Cercle, auch mit Tony Oxley. Da war er schon vom Korrepetitor am Grazer Opernhaus zum Leiter der Jazzabteilung an der dortigen Musikhochschule avanciert, hatte sogar den Jazz an die „Hochschule für Musik und Theater“ in Hamburg gebracht. Der NDR Bigband in der Hansestadt stand er seit 1980 achtundzwanzig Jahre lang als Dirigent vor. Der Träger des „Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse“ hat etliche „größere Kompositionen in der Tradition einer engagierten Musik, die Jazz als kraftvolles Transportmittel für Texte einsetzt“ geschrieben, etwa mit dem Dichter Ernst Jandl „Laut und Luise“ und „Jedes Ich Nackt“, auch „Grimm’s Märchen nach Janosch“ oder „Die dunkle Seite des Würfels“ nach Texten von Gunter Falk. Produktionen mit Chet Baker, Albert Mangelsdorff, Abdullah Ibrahim, Martial Solal oder Nils Wogram runden das Ouevre dieser europäischen Jazz Legende ab. Auf diesen Aufnahmen ist Dieter Glawischnig live im Trio mit seinem Sohn Hans am Bass und Manfred Schoof an Trompete und Flügelhorn zu erleben.
Press
"beautiful lot of tempo rubato with lyrical surprises and crisp exceptions"
Jazzthing, 01-9-2015
"There is no loack of vitality and instrumental versatility."
Music 3,5 stars
Sound 3,5 stars
Fono Forum, 20-7-2015
"There is no lack of vitality and instrumental experience."
Musik 3,5/5
Sound 3,5/5
Stereo, 13-7-2015
"Sparks spray, as well as the ideas, whereby the musical process with chaning themes extends itselfe seamless over 54 minutes."
3/5 stars
Rondo, 13-7-2015
"The compositions show the mastership of european jazz."
Jazzpodium, 01-7-2015